Die erste schriftliche Erwähnung findet man in der Veröffentlichung von 1754: „einer vereinigten Gesellschaft in der Oberlausitz zu den Geschichten…“. (1)
Tauchritz steht unmittelbar mit Berzdorf in Verbindung. Der Beginn der Grabung nach Turf (Braunkohle) wird heute um 1740 angenommen.
Die Anfänge der Braunkohlengewinnung begannen um 1835 mit mehreren kleinen Schächten und Gruben in den Bereichen wo nach wenigen Metern Kohle abbauwürdig erreichbar war. Die Ausbeutung erfolgte nach Bedarf und konzentrierte sich auf die Monate wo keine Arbeiter in der Landwirtschaft benötigt wurden. Erst mit dem weiteren Ausbau der Tiefbauschächte und der Errichtung einer Ziegelei kam es zur Herausbildung einer Stammbelegschaft.
Zwischen 1870 – 1890 waren es ca. 40 Arbeiter und 4 Beamte bei einer Jahresleistung von 10.000 – 13.000 t. Für den Zeitraum von 1890 – 1900 sind ca. 30 Arbeiter und 2 Beamte bei 13.000 – 17.000 t Jahresleistung nachweisbar.
Die heutigen Erinnerungen an den Ort Berzdorf a.d.Eigen gehen im Wesentlichen auf die Chronik von Ernst Krische aus den dreißiger Jahren zurück .( 2 ) .
Im Jahre 1901 wurden die Gruben an Julius Zücker, Steiger Kroschwald und Fabrikant Wicke verkauft. Die Jahresleistungen lagen bei ca.13.000 t Kohle, welche ausschließlich im Tiefbau abgebaut wurden. Diese Leistung wurde von 10 – 14 Bergleute erbracht.
Ab 1917 übernahm die Stadt Dresden den Betrieb und erwarb in der Folgezeit die notwendigen Grundstücke für das Braunkohlenfeld Berzdorf.
In der Zeit bis zur Flutung durch die Aktiengesellschaft Sächsische Werke 1927 gab es noch mehrere Besitzerwechsel. Der Tagebau entwickelte sich aber zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor für umliegenden Gemeinden. Die Zahlen für 1922 zeigen dies recht deutlich, auch wenn die Produktionszahlen im Vergleich zu anderen Abbaustätten nur eine untergeordnete Rolle spielten.
Belegschaft 1922: Beamte 14, Arbeiter Untertage 97, über Tage 135 , Gesamt 248
Förderung : Braunkohle 74.444 t, Nasspresssteine 3390
Die höchste Jahresleistung wurde 1923 erreicht mit 83.262 t Kohle, bei 355 Beschäftigten, davon 23 Beamte.
Um den Beschäftigten einen Anreiz zur Arbeit im Bergbau zu bieten wurde 1920 die Siedlungsgesellschaft Bergmannsheim gegründet. Es entstanden 10 Häuser mit 20 Wohnungen. Die Finanzierung erfolgte mit 3/4 Anteil Bergwerk à 1/4 Bergarbeiter. (3)
Die Flurkarte aus den zwanziger Jahren zeigt die einzelnen Abbaugebiete, den Bereich Neu Berzdorf und ein Vorgriff die künftige Uferlinie des Berzdorfer Sees.
………………. | Bergbau um 1835 |
————— | Siedlung Neu Berzdorf |
___________ | Bergbau bis 1923 Untertage ,Nesspreßsteinproduktion |
_ _ _ _ _ _ _ | Tagebau ab 1924 – 1927 und Wiederaufschluss 1946 |
Abbauort im Tagebau 1926